Schienenrollbahn

Seit Herbst 2006 wird die alte Schienenrollbahn von der Sägerei bis zum Bretterlagerschopf wieder hergerichtet. Dieser Bericht beschreibt die dazu notwendigen Arbeiten.

Die Säge ist in einem Schuldbrief aus dem Jahre 1568 erstmals erwähnt. Wahrscheinlich um 1896 wurde die Säge modernisiert. Seither gehörten zwei Gleisanlagen mit den dazugehörenden Rollwagen zum Sägereibetrieb.

Die Schienen, auf welchen bis gegen Ende des letzten Jhs das Langholz vom südl. Trämmellagerplatz in die Sägerei gerollt wurde, hat man irrtümlich vor drei Jahren aus dem Boden gerissen.
Die Gleisanlage nördlich der Sägerei diente für den Abtransport des Schnittgutes (Balken und Bretter) zum Bretterschopf. Der Schienenweg ist bis heute die einzige gebliebene Transportmöglichkeit auf Rädern zwischen Bretterschopf und der Mühlegasse, sprich Sägerei.

Hier sind die verkrümmten Schienen sichtbar
Die Verbindung von den hölzernen Schienen in der Sägerei über die Müligasse zu den Gleisen ist mit einer Drehbrücke sichergestellt. Letztere muss nach den vorhandenen Plänen wieder rekonstruiert werden.
Die hundert Jahre alten Gleise hatten in den vergangenen zwanzig Jahren schlechte Zeiten. So wurde diese Anlage während der Offenlegung des zu den Gleisen parallel verlaufenden Kanals im März / April 04 arg beschädigt.

Das schlechte Wetter stoppt die Arbeiten nicht
Im Oktober 2006 begann Ferdinand Gramsamer in freiwilliger Arbeit die Schienen von der Grasnarbe freizulegen und die stark strapazierten und verbogenen Schienen zu demontieren. An einem regnerischen 11. November, haben Ferdi und sein Vater die zwölf ausgebauten Schienenelemente auf einer Biegemaschine, die uns die Firma Schweizer AG, Hedingen, kostenlos zur Verfügung gestellt hat, begradigt.

Ferdi und sein Vater begradigen verbogene Schienen
Fredi Hofmann projektierte für den Ein- und Unterbau der Schienen eine Vorgehensweise, die zeitlos und stabil zu sein verspricht und damit der zunehmenden Mechanisierung zur Flächenbewirtschaftung links und rechts der Gleise Rechnung trägt. So werden die Eichenschwellen im Kiesbett fachmännisch mit einem Vlies vom Erdboden getrennt. Den dazu nötigen Grabenaushub im Auffüllterrain von früher von Hand auszuschaufeln, wäre zu anstrengend gewesen. Am 2. Dezember hat Walti Glättli aus Bonstetten den 40 cm tiefen Graben für nicht einmal 300.- Fr. perfekt ausgebaggert und das Aushubmaterial gleich abgeführt. Anschliessend wurde ca. 20 cm Splitt in den Graben gebracht und auf eine eingeplante Niveauhöhe abgerichtet. Auf den nivellierten Splitt wurden vorhandene Gartenplatten verlegt. Diese verhindern allmähliches Absinken der darüber liegenden Eichenschwellen.
Aus den Eichenstämmen, die einige Jahre vor unserer Sägerei gelegen hatten, sägte Karl Helfenstein das Schwellenholz auf der Gattersäge zu.

Die Kinder helfen beim Einsetzen der Eichenschwellen
Die Schwellen kommen nun über die Gartenplatten zu liegen, wo sie mit Eibenholzplättchen auf die genaue Höhe unterlegt werden. Auf die genau ausgerichteten Schwellen werden nun die Schienen (sie werden vorgängig gegen Korrosion behandelt) im Abstand von 40 cm verlegt und angeschraubt.

Die Gartenplatten verhindern das späteren Absinken der Schwellen
Nun werden die Schwellen bis zur Hälfte in ihrer Höhe mit zusätzlicher Splitteinfüllung eingebettet. Mit 30er Strassenkies wird der noch verbliebene Auffüllanteil von ca. 8 cm bis zur Schwellenoberkante geebnet. Als Vorsorgemassnahme gegen gröbere Beschädigung durch Maschinen werden an zwei Überfahrtstellen je 3.50m lange Bretter aus Lärchenholz zwischen den Schienen montiert.

Dank

Bedanken möchten wir uns bei den nicht namentlich erwähnten Helfern Kari Scherrer (Schienentransport), Thomas Wassmer (schwere Arbeiten) und Harry Leuthard (Aushub), die mit ihrem schweisstreibenden Arbeitseinsatz zum (hoffentlichen) Gelingen der Schienenrollbahn beigetragen haben.

Fredi Hofmann und Ferdinand Gramsamer